Unsere langjährigen Leser wissen, dass wir bei diebewertung.de für klare und deutliche Worte bekannt sind. Diese klaren Aussagen basieren immer auf gründlichen eigenen Recherchen, so auch in diesem Fall. Rechtsanwalt Reime aus Bautzen hat in unserem Auftrag zwei Termine bei Cannergrow und Cannerald wahrgenommen, und die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind besorgniserregend. Aus unserer Sicht sind nun auch in der Schweiz weitere Maßnahmen erforderlich.

Herr Amweg, es scheint, als hätten Sie die Tragweite dieser Gespräche möglicherweise nicht vollständig erfasst. Lassen Sie uns die Dinge klarstellen: Unser Hauptanliegen war es, herauszufinden, ob die versprochenen Pflanzen tatsächlich existieren und was mit den Anlegergeldern geschehen ist. Obwohl wir Ihre Offenheit schätzen, ist aus Sicht der Anleger eine wesentlich detailliertere Aufklärung erforderlich. Sollten Sie dieser Forderung nicht nachkommen, könnte es notwendig sein, dass die zuständigen Behörden eingeschaltet werden.

Laut den Informationen, die Rechtsanwalt Reime von Ihnen erhalten hat, wurden 110 Millionen Euro an Anlegerkapital eingeworben. Davon sollen 65 Millionen Euro in Produktionsanlagen und 45 Millionen Euro in diverse Kosten, einschließlich Provisionen in Höhe von 17% bis 20%, geflossen sein. Diesen Verwendungszweck müssen Sie den Anlegern jedoch detailliert und transparent nachweisen. Es ist absolut berechtigt zu fragen, wofür diese 45 Millionen Euro tatsächlich verwendet wurden. Es kann ja wohl kaum allein die Provision gewesen sein. Die genaue Aufschlüsselung dieser Kosten ist unerlässlich, denn das Geld gehört den Anlegern, nicht Ihnen, Herr Amweg. Sie wurden beauftragt, es in deren Namen sinnvoll zu investieren. Ein detaillierter Nachweis dieser Ausgaben wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

Besonders irritierend ist die Tatsache, dass die 65 Millionen Euro in Produktionsanlagen investiert wurden, die sich in einem gemieteten Objekt befinden. Es ist zu hoffen, dass die Verträge so gestaltet sind, dass diese Anlagen auch tatsächlich einen Wert für die Anleger darstellen, die diese mit ihrem Kapital finanziert haben. Auch hier ist eine gründliche Aufklärung erforderlich. Wir gehen davon aus, dass Ihnen entsprechende Nachweise vorliegen.

Ein weiteres Problem stellt Ihre Aussage zur Höhe der gezahlten Provisionen dar. Mit Verlaub, Herr Amweg, diese Information wirft ein äußerst schlechtes Licht auf jeden deutschen Vermittler. In Deutschland liegt die maximale zulässige Provision bei 15%. Sollte diese Grenze überschritten worden sein, könnten Verträge rückabgewickelt werden. Dies sollten die Anleger dringend prüfen lassen.

Doch was ist mit den versprochenen Pflanzen, Herr Amweg? Rechtsanwalt Reime berichtet, dass an Ihrem Standort lediglich einige „Musterbeete“ zu finden sind und nur wenig Personal sichtbar ist. Diese Beobachtungen werfen ernsthafte Zweifel auf.

Zwar haben Sie eine Genehmigung zur Produktion von medizinischem Cannabis beantragt und könnten diese auch erhalten. Doch welcher vernünftige Anleger würde Ihnen unter diesen Umständen weiteres Kapital anvertrauen? Ihre Aussage, die Anleger hätten die Wahl zwischen „ein Loch ins Boot bohren und es versenken“ oder „erneut mitmachen“, ist schlichtweg inakzeptabel.

Ihre Reaktion auf unsere Berichterstattung ist ebenfalls bemerkenswert. Sie haben mich durch einen Anwalt abmahnen lassen und eine entsprechende Antwort erhalten. Doch danach haben Sie sich zurückgezogen und kein weiteres Wort dazu verloren. Das ist, um es deutlich zu sagen, kein professionelles Verhalten.

Zusätzlich haben wir von einer Anlegerin erfahren, dass es in Ihrer Produktion zu einem Pilzbefall gekommen sein soll, der CBD-Pflanzen zerstört hat. Sollte dies zutreffen,